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Weltanschauungen
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Glaube und Kultur

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Das Evangelium erreichte das heidnische Europa im Gewand der römischen Kirche, die in starkem Ausmaß Kulturträgerin der griechisch-römischen Kultur war. Dementsprechend war die christliche Botschaft außer von der hebräischen Weltsicht auch bereits stark von der griechischen Philosophie und Denkweise, vor allem des Platon und Aristoteles, geprägt. Deren Einfluss auf das westliche theologische Denken wurde durch das Wirken des Kirchenlehrers Thomas von Aquin nochmals deutlich verstärkt. Zudem hatte auch das römische Rechtsempfinden bereits gedanklich und strukturell auf die christliche Kirche Einfluss genommen: Das Denken in juristischen Kategorien und Strukturen nach dem Vorbild römischer Gesellschaftsstrukturen wurde zu Wesenszügen der Kirche, die als gottgegeben gelehrt und von den Menschen der vormodernen Gesellschaft ausgelebt wurden. Gleichzeitig wussten diese sich in ihrer tiefen Volksfrömmigkeit umgeben von vielerlei unsichtbaren Mächten, die ihr Leben beeinflussten.

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