Ist Jesus wirklich auferstanden?
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Viele Menschen denken: Das ist einfach Glaubenssache: Manche glauben sowas eben, andere nicht. Das stimmt aber nicht. Schon Thomas, einer der Jünger von Jesus, fragt nämlich:
Gibt es Gründe für diesen Glauben? Als er von der Auferstehung hört, ist seine erste Reaktion: „Wie bitte?! Auferstanden? Bevor ich das glaube, will ich ihn sehen. Ich will ihn anfassen und mit ihm reden, und dann kann ich es vielleicht glauben.“
Wenn du also skeptisch bist: Willkommen im Club! Das waren die Jünger von Jesus zuerst auch. Verständlicherweise! Und dann haben sie selbst Erfahrungen mit dem auferstandenen Jesus gemacht. Und haben gemerkt: Da ist wirklich was dran.
Die gleiche Erfahrung kannst du heute auch machen. Zwar nicht so wie Thomas, der Jesus leibhaftig begegnet, der mit ihm redet und frühstückt(!) (Das ist übrigens mit das erste, was Jesus nach der Auferstehung zu seinen Jüngern sagt: „Gibt es hier etwas zu essen?“)
Aber doch so, dass du merkst: Für diesen Glauben gibt es gute Gründe. Keine zwingenden Beweise, aber Denkhilfen, Indizien, wie in einem Krimi. Und die Indizien sind so deutlich, dass man sagen kann: Dass Jesus auferstanden ist, ist die beste Erklärung.
Welche Indizien gibt es also?
1. Das leere Grab
Dass das Grab von Jesus kurz nach seinem Tod leer war, haben auch die Gegner der frühen Christen nicht bestritten. Sie haben also nicht gesagt: Das Grab war voll. Es war also wohl wirklich leer.
Das heißt zwar nicht automatisch, dass Jesus auferstanden ist. Wenn ein Grab leer ist, kann das ja auch andere Gründe haben. Nur: Welche sollten das hier sein? „Naja“, könnte man sagen, „es könnte doch sein, dass jemand die Leiche geklaut hat.“ Richtig, das wäre denkbar. Nur: Wer sollte das gewesen sein? Die Römer, oder die religiösen Führer der Zeit? Warum? Sie hatten doch gerade erst Jesus aus dem Weg geschafft, weil er ihnen Probleme gemacht hatte. Warum sollen sie jetzt riskieren, dass seine Anhänger erzählen: „Er lebt aber doch“? Und als die Jünger dann von der Auferstehung angefangen haben, hätten sie doch nur die Leiche von Jesus vorzeigen müssen, und sagen: „Was wollt ihr denn, er ist tot. Guckt ihn euch an!“ Das haben sie nicht getan.
Wer sonst hätte die Leiche klauen sollen? Die Jünger von Jesus selbst? Wozu? Natürlich kann man sich in etwas hineinsteigern, von dem man sich wünscht, dass es wahr ist. Das gibt es. Es ist aber ziemlich schwer, sich in etwas hineinzusteigern, von dem man weiß, dass es falsch ist, weil man selbst dabei war, als man es erfunden hat. Das ist ganz schön schwer.
Dass die Jünger das gemacht haben sollen, das finde ich schwerer zu glauben als die Auferstehung selbst. Denn die Jünger hatten von dieser Botschaft von der Auferstehung zunächst einmal gar nichts. Sie sind durch die Lande gezogen und haben davon erzählt, später sind viele von ihnen selbst für ihren Glauben umgekommen - für eine selbst erfundene Lüge? Warum?
Außerdem hatten die Jünger mit der Auferstehung von Jesus gar nicht gerechnet. Viele von den Juden damals glaubten zwar schon, dass es irgendwann mal eine Auferstehung der Toten geben würde. Aber: irgendwann, am Ende der Zeiten, und dann auch für alle Menschen gleichzeitig. Aber dass ein einzelner Mensch schon vorher von den Toten aufersteht, das war für sie nicht vorstellbar. Sie hätten es also schlecht erfinden können.
2. Die Frauen am Grab
In den Berichten im Neuen Testament ist davon die Rede, dass die ersten Menschen am leeren Grab Frauen waren. „Na und?“, könnte man fragen. Aber damals war es ungewöhnlich. Weil damals, in dieser Zeit, in dieser Ecke der Welt, die Aussage von Frauen vor Gericht keine Geltung hatte. Das heißt: Wenn in einem Gerichtsverfahren eine Frau eine Aussage machte, musste immer erst ein Mann dazu kommen und sagen: „Ja, das stimmt, was sie sagt“. (Das tut mir auch leid, aber das war damals so.)
Das heißt für uns: Wir können sehr sicher sein, dass diese Berichte nicht gefälscht sind. Denn wenn die Jünger damals eine Geschichte hätten erfinden wollen, die möglichst glaubhaft klingt - dann hätten sie gerade keine Frauen eingebaut. Es war aber so - Frauen waren die ersten - also haben die Jünger es auch so erzählt. Das spricht dafür, dass sie auch sonst die Wahrheit gesagt haben.
(Typisch Gott übrigens: In einer Zeit, in der man der Aussage von Frauen so wenig zutraut - in genau dieser Zeit lässt er Frauen das wichtigste Ereignis überhaupt als erste mitkriegen.)
3. Die Augenzeugen in den ältesten Texten
Die ältesten Texte im Neuen Testament sind die Briefe, die der Missionar und Gemeindegründer Paulus an seine Gemeinden geschickt hat. Diese Briefe sind - da sind sich die Forscher einig - größtenteils in den 50er Jahren des ersten Jahrhunderts geschrieben worden. Von Jesus wissen wir, dass er um das Jahr 30 nach Christus öffentlich aufgetreten ist. Das heißt, 20 Jahre danach haben wir die ersten Texte.
Paulus schreibt z.B. im 1. Korintherbrief, Kapitel 15, sinngemäß: „Als Jesus auferstanden ist, ist er zuerst ein paar von seinen Freunden erschienen - und dann über 500 Menschen auf einmal, von denen die meisten heute noch leben.“ So schreibt man keine Märchen. Denn 20 Jahre danach hätte man Paulus ja fragen können: „500 Menschen, die meisten leben noch - dann zeig sie uns! Gib uns die Handy-Nummern!“ Gut, das hätte man damals nicht gesagt. Aber das war nicht die Steinzeit, sondern das römische Reich. Es gab z.B. ein Postwesen. Man konnte solche Behauptungen also überprüfen. Und trotzdem ist sich Paulus seiner Sache sehr sicher: Es gibt viele Augenzeugen, ihr könnt sie fragen, das Ganze ist keine Einbildung.
Merkst du, wie viel dafür spricht, dass das alles wirklich stimmt?